Untersuchungen zu Auswirkungen der Bewirtschaftungspraxis von Karpfenteichen auf die Ausprägung der Koi-Herpes-Virusinfektion in Bayern und Sachsen

Projektlaufzeit 04/2011 - 12/2015

Projektziele:

  • Ziel des Projekts war es, mögliche Einflüsse der Bewirtschaftung der Karpfenteiche auf die unterschiedlichen Ausprägungen der Koi-Herpes-Virusinfektion in den Karpfenteichwirtschaftsbetrieben Bayerns und Sachsens zu finden.
  • Die Ergebnisse sollten Ansätze für eine Verringerung der hohen Fischverluste durch die KHV-I in Sachsen durch veränderte Bewirtschaftung liefern und darüber hinaus bayerische Teichwirtschaften vor potenziell höheren Schäden schützen.
  • Darüber hinaus waren grundlegende und belastbare Daten zur Bewirtschaftungspraxis der Karpfenteichwirtschaften Bayerns und Sachsens zu erwarten.

Projektergebnisse:

Die Bewirtschaftung der Karpfenteiche in Bayern und Sachsen erfolgt prinzipiell sehr ähnlich. Dies betrifft die Fütterung, die Bodenbearbeitung, die Düngung und auch die Besatzdichten in allen Produktionsstufen. Die Bewirtschaftung gleicht sich in vielen Details und entspricht weitgehend der guten fachlichen Praxis.

Für die seuchenhafte Ausbreitung der KHV-I in Sachsen dürften in der Summe die nachfolgend aufgeführten Faktoren mitverantwortlich sein, die sich aus der speziellen Struktur der Teichwirtschaften, ihrer Wasserversorgung und ihrem Schutzstatus ergeben:

  • Die sächsischen Haupterwerbsbetriebe bewirtschaften große Teiche in eng aneinander liegenden und vernetzten Teichgruppen, in denen in der Regel immer Fische in allen Alterstufen vorhanden sind (drei- bzw. vierjähriger Umtrieb).
  • Die meisten sächsischen Teiche haben als Flussteiche eine sichere Wasserversorgung mit teilweise stark vernetzten Zu- und Ablaufsystemen.
  • Für die rasche Verbreitung des KHV in Sachsen dürfte die ursprünglich sehr enge Vernetzung beim Satzfischhandel eine große Rolle gespielt haben.
  • Für die rasche Verbreitung der KHV in Sachsen sorgen außerdem die großen Teiche und Teichgebiete mit größeren naturnahen Uferstrukturen (ausgedehnte Röhrichtbestände, unzugängliche Dammbereiche) selbst, in denen die Bergung erkrankter und toter Fische vor den Zugriff von Prädatoren praktisch unmöglich ist.
  • Mit großer Wahrscheinlichkeit sind die Unterschiede beim regelmäßigen vorbeugenden Branntkalkeinsatz in Bayern für die KHV-Prävention von entscheidender Bedeutung.

Insgesamt können und dürften die beschriebenen Unterschiede bei der Teichbewirtschaftung Einfluss auf die Ausprägung der KHV-I in Bayern und Sachsen haben. Sie sind jedoch keinesfalls die alleinige Ursache für die bekannten gravierenden Unterschiede.

Veranstaltungen / Veröffentlichungen

Das Bild zeigt den Titel der Präsentation zum Mehrländerprojekt

Partner im Projekt

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft,

Sächsische Tierseuchenkasse, Fischgesundheitsdienst

Tiergesundheitsdienst Bayern e. V., Fischgesundheitsdienst

Sächsischer Landesfischereiverband e. V.

Landesfischereiverband Bayern e. V.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 76: Fischerei

Dr. Gert Füllner

Telefon: 035931 296-10

Telefax: 035931 296-11

E-Mail: poststelle.lfulg­@smekul.sachsen.de

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