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Lachsmonitoring und Forschung

Der Lachs kehrt zurück – Zukunft für unsere Flüsse

Lachsmilchner
Lachsmilchner  © LfULG

Biologie des »Königs der Fische«

Der Atlantische Lachs (Salmo salar) ist eine der beeindruckendsten Fischarten Europas. Sein Lebenszyklus macht ihn einzigartig: Er schlüpft in klaren, kühlen Bächen, wächst dort als Jungfisch auf und wandert dann als sogenannter Smolt ins Meer. Dort verbringt er mehrere Jahre, bis er – oft nach tausenden Kilometern – genau in jenen Fluss zurückkehrt, in dem er geboren wurde.

Sein Anspruch an Lebensräume ist hoch: sauberes, sauerstoffreiches Wasser, kiesige Laichplätze und freie Durchgängigkeit im Fluss sind Voraussetzungen für sein Überleben. Als Leitart zeigt der Lachs damit wie kaum ein anderer Fisch, ob ein Fluss ökologisch gesund ist.

Warum der Lachs verschwand

Noch bis ins 19. Jahrhundert war der Lachs auch in Sachsen weit verbreitet. Er prägte die Fischerei und war Teil der regionalen Kultur. Mit zunehmender Industrialisierung verschmutzten jedoch die Gewässer, Flüsse wurden begradigt und durch Wehre und Staustufen unterbrochen. Laichplätze gingen verloren, und die Wanderwege ins Meer waren versperrt. In Folge dessen verschwand der Lachs vollständig aus den sächsischen Flüssen.

Neustart für eine alte Tradition

Seit den 1990er-Jahren wird im Rahmen des »Elblachs-Programms« intensiv daran gearbeitet, den Lachs wieder anzusiedeln. Jährlich werden hunderttausende Junglachse in geeigneten Fließgewässern wie Lachsbach, Polenz, Sebnitz oder Müglitz ausgesetzt. Nachweise von Rückkehrern und dokumentierte Laichgruben belegen: Die Wiederansiedlung zeigt Erfolg.

Mitarbeiter der Fischereibehörde beim Lachsfischen
Mitarbeiter der Fischereibehörde beim Lachsfischen 

Aufgaben des LfULG

Eine Schlüsselrolle übernimmt das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
Seine Aufgaben umfassen:

  • Organisation und Durchführung der Besatzmaßnahmen mit Junglachsen,
  • wissenschaftliches Monitoring durch Zählstationen, Elektrobefischungen und Laichgrubenkartierungen,
  • genetische Untersuchungen zur Herkunft und Entwicklung der Populationen,
  • Bewertung der ökologischen Bedingungen in den Flüssen.

Damit stellt das LfULG sicher, dass die Wiederansiedlung auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen erfolgt und langfristig erfolgreich sein kann.

Bedeutung für Natur und Gesellschaft

Die Rückkehr des Lachses ist weit mehr als Artenschutz. Sie zeigt, dass sich jahrzehntelange Investitionen in Gewässerschutz und Renaturierung lohnen. Mit dem Lachs kehrt auch ein Stück Kulturgeschichte zurück – und er wird zum Botschafter für sauberes Wasser, intakte Lebensräume und eine nachhaltige Nutzung unserer Natur.

Jeder zurückgekehrte Lachs ist Beweis dafür, dass Flüsse sich erholen können, wenn wir ihnen Raum geben. Davon profitieren nicht nur Fische, sondern auch zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten – und letztlich auch wir Menschen.

Lachse im Kescher
Lachse im Kescher  © LfULG

Ein Projekt mit Zukunft

Die Wiederansiedlung des Lachses ist ein langfristiges Vorhaben, das Geduld, Fachwissen und Zusammenarbeit erfordert. Schon heute aber ist sichtbar: Der »König der Fische« findet seinen Weg zurück nach Sachsen. Seine Rückkehr ist eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht, unsere Flüsse weiterhin zu schützen und zu beleben – für kommende Generationen und eine lebendige, vielfältige Natur.

Die Wiederansiedlung ist deshalb nicht nur Artenschutz, sondern auch Gewässerschutz und ein Stück Kulturerbe. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, unsere Flüsse zu renaturieren und Lebensräume zu vernetzen. Jeder zurückkehrende Lachs ist ein Botschafter dafür, dass sich Engagement lohnt.

Schwedischer Lachs für sächsische Flüsse

Der Lachs - König der Fische - war in der Elbe ausgestorben. Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet das LfULG daran, den Lachs wieder in der Elbe heimisch zu machen.

Der Elblachs - Broschüre verfügbar

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 76: Fischerei

Dr. Alexandra Klinghardt

Telefon: 035931 296-41

Telefax: 035931 296-11

E-Mail: Alexandra.Klinghardt­@lfulg.sachsen.de

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